Verglasung

Einfache Maßnahme mit großem Effekt

Verglasung: Das Ausstellungsmodell kurz erklärt

Mehr erfahren zum Effekt moderner Verglasungen

Alte Doppelverglasungen und Einfachverglasungen lassen spürbar mehr Wärme durch als moderne Doppel- oder Dreifachverglasungen. Fenster mit einer modernen Wärmeschutzverglasung minimieren den Wärmeverlust aus dem Innenraum.

Warum ist das so?

Der Wärmeverlust im Glas erfolgt überwiegend durch Wärmestrahlung, da Glas ein hohes Emissionsvermögen hat.

Der Wärmedurchgangskoeffizient (g-Wert) einer einfachen Glasscheibe beträgt 5,60. Bei einer einfachen Doppelverglasung wird Luft im Zwischenraum als Dämmschicht verwendet. Luft ist ein schlechter Wärmeleiter, verringert die Wärmestrahlung und verbessert so die Dämmwirkung.

Bei modernen Doppelverglasungen werden die Eigenschaften des Zwischenraums als Dämmebene weiter verbessert. So werden an der dem Zwischenraum zugewandten Glasoberflächen jeweils eine hauchdünne Metallbeschichtung aufgebracht. Die Beschichtung minimiert die Wärmestrahlung, da Metalle ein wesentlich geringeres Emissionsvermögen haben. Die Luft im Zwischenraum wird durch Edelgase mit einer noch geringeren Wärmeleitfähigkeit ersetzt.

Bei einer Dreifachverglasung werden zwei dieser optimierten Dämmschichtenhintereinander gesetzt. Die Dämmwirkung wird dadurch weiter verbessert und der Wärmedurchgangskoeffizient auf ca. 0,65 gesenkt.

Was bedeutet das für die Praxis?

Als Öffnungen in der Wand sind Fenster eine Schwachstelle im Wärmeschutz. Moderne Fenster können diesen negativen Effekt minimieren oder sogar aufheben. Bei der energetischen Sanierung gehört der Austausch der Fenster – auch Fenster mit einer Doppelverglasung, die vor 1995 eingebaut wurden – zu den effektivsten Maßnahmen.

Neben der verbesserten Dämmleistung der Scheiben werden Fenster heute auch immer luftdicht eingebaut, was zusätzlich zur Dämmung des Gebäudes beiträgt. So kann die warme Innenluft nicht nach außen entweichen.

Hochgedämmte Fenster, die Teil eines Klimakonzeptes sind, das mit Wärmeeintrag durch Sonnenstrahlung arbeitet, können sogar mehr Wärmeenergie „einfangen“ als sie abgeben. Sie werden zur umweltfreundlichen Wärmequelle statt zum Energiefresser.

Doch hochgedämmte Fenster haben noch einen weiteren positiven Effekt. Sie weisen eine höhere Oberflächentemperatur an der Innenseite auf. Dadurch wird als unangenehm empfundene Strahlungskälte verhindert und Luftbewegungen im Raum durch absinkende Kaltluft minimiert.

Der Fensteraustausch sollte aber wie alle Dämmmaßnahmen immer im Zusammenspiel mit allen Außenflächen betrachtet werden. Hochgedämmte Fenster bei einer schlecht gedämmten Außenwand oder Dachfläche sind wenig sinnvoll.

Sie können sogar zu Bauschäden führen. Ist die Wandoberfläche der kälteste Punkt im Raum, kondensiert die Luftfeuchtigkeit hier und kann Schimmelwachstum begünstigen. Der luftdichte Einbau der neuen Fenster kann dies noch begünstigen, da sich durch den geringeren Luftwechsel mehr Feuchtigkeit in der Raumluft ansammeln kann.

Konkrete Argumente für eine Wärmedämmverglasung

  • Moderne Doppelverglasungen und Dreifachverglasungen minimieren den Wärmeverlust und helfen so Heizenergie zu sparen.
  • Wärmedämmverglasungen können im Winter Solarenergie einfangen und so zur passiven Gebäudebeheizung beitragen.
  • Moderne Fenster werden luftdicht eingebaut, was zusätzlich Heizenergie einspart.
  • Der Austausch der Fenster ist im Vergleich eine einfache Sanierungsmaßnahme, sollte aber immer im Zusammenspiel mit der restlichen Gebäudehülle betrachtet werden.

Weitere Informationen