Konvektionswärmeverlust

Verminderte Dämmleistung durch Luftstrom

Konvektionswärmeverlust: Das Ausstellungsmodell kurz erklärt

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Eine Zellulosedämmung verhindert aufgrund ihrer besseren Porenstruktur Konvektion und verringert die entsprechenden Wärmeverluste deutlich stärker als Mineralwolle.

Warum ist das so?

Für die Herstellung des Dämmstoffs Zellulose werden alte Druckerzeugnisse wie Zeitungen gemahlen. Dadurch entstehen lange Fasern, die sich zu Flocken verzahnen. Die Zelluloseflocken werden auf der Baustelle an der zu dämmenden Stelle eingeblasen. Dabei entsteht eine kompakte Schicht mit eingeschlossenen Luftporen. Der Luftstrom durch die Dämmung wird erschwert.

Mineralwolle entsteht, indem Glas oder Gesteine bei hohen Temperaturen zum Schmelzen gebracht und dann durch Ziehen, Blasen oder Schleudern zu Fasern geformt werden. Im fertigen Dämmstoff sind diese schichtweise angeordnet. So entstehen bis tief in die Dämmung hinein offene Lufträume, durch die die Luft streichen kann.

Was bedeutet das für die Praxis?

Durch Konvektion – also die Luftbewegung innerhalb des Dämmstoffes – entsteht in der Praxis der größte Wärmeverlust. Mit dem Luftstrom wird warme Luft aus dem Innenraum transportiert. Dämmstoffe wie Zellulose, die Konvektion vermindern, sind daher in ihrem praktischen Dämmverhalten besser als mineralische Dämmstoffe, durch die Luft einfacher streichen kann – auch wenn der rechnerische Wärmedurchgangskoeffizient schlechter ist.

Neben dem Wärmeverlust begünstigt Konvektion noch einen anderen negativen Faktor: den Feuchtigkeitseintrag. Mit der warmen Raumluft wird über Konvektion Feuchtigkeit in die Dämmung eingetragen.

Erst noch gasförmig kondensiert die Luftfeuchtigkeit ab einer bestimmten niedrigeren Temperatur, dem sogenannten Taupunkt. Liegt dieser innerhalb der Dämmebene – was bei kühlen Außentemperaturen schnell geschehen kann – bildet sich Feuchtigkeit in der Dämmung. Dies ist die häufigste Ursache für Schimmel. Eine Zellulosedämmung, die Konvektion einschränkt, hilft also auch, Feuchteschäden zu verhindern.

Ein weiterer negativer Effekt von Feuchtigkeit ist die Verminderung der Dämmwirkung. Wasser ist im Vergleich zu Luft ein besserer Wärmeleiter. Wenn sich die Feuchtigkeit in den Poren sammelt und die Luft verdrängt, kann die Wärme über das Wasser einfacher durch die Dämmung entweichen.

Auch hier sind pflanzliche Dämmstoffe im Vorteil. Die Fasern können aufgrund ihrer molekularen Struktur Wasser aufnehmen. Die Luftporen bleiben wasserfrei und die Dämmleistung bestehen. Bei Dämmstoffen aus mineralischen oder synthetischen Rohstoffen kann das Material keine Feuchtigkeit aufnehmen. Diese setzt sich direkt in die Poren.

So darf eine mineralische Dämmung nur 5 Prozent massebezogene Feuchtigkeit enthalten damit sich der Wärmedurchgangskoeffizient nicht verschlechtert, bei pflanzlichen Dämmstoffen sind es 20 Massenprozent. Zudem kann die in den Pflanzenfasern eingelagerte Feuchtigkeit unter Verdunstungsbedingungen auch wieder abgegeben werden.

Gute Argumente für den Einsatz von Zellulosedämmung beim nachhaltigen Bauen

  • Zellulose ist ein Recyclingprodukt aus Altpapier – also schlussendlich wiederverwendetes Holz. Es werden keine neuen Ressourcen verbraucht.
  • Bei der Herstellung wird wesentliche weniger Energie verbraucht (50 kWh/m³), als bei der Herstellung von Mineralwolle (150 bis 500 kWh/m³) oder Kunststoffdämmung (200 bis 1.500 kWh/m³). 
  • Nach dem Ende der Lebensdauer kann Zellulose einfach Ausgebaut / Abgesaugt und Entsorgt werden.  Konvektion

Konkrete Argumente für den Einsatz von Zellulose als Dämmung

  • Zellulose mindert den Wärmeverlust durch Konvektion besser als mineralische Faserdämmstoffe. Dadurch bleibt die effektive Wärmedämmleistung erhalten.
  • Durch die verminderte Konvektion wird die Gefahr von Feuchtigkeit in der Konstruktion – eine häufige Ursache für Schimmel – reduziert.
  • Zellulose kann Feuchtigkeit in den Fasern absorbieren und wieder abgeben. So bleibt die Dämmleistung auch bei Feuchteeintrag in die Dämmebene erhalten.
  • Durch den geringeren Herstellungsaufwand und die gute CO2-Bilanz von Zellulose sowie die hohe Wirksamkeit der Dämmung spart eine Zellulosedämmung mehr CO2 ein, als sie bei der Herstellung aufgewendet wird.
  • Zellulose ist widerstandsfähig gegen Schimmel und Ungeziefer, durch Zuschläge werden die brandhemmenden Eigenschaften verbessert.
  • Die Materialkosten für Zellulose und Mineralwolle sind vergleichbar.
  • Durch die effektivere Dämmleistung, erzielt durch Materialeigenschaften und Verarbeitungstechnik, wird mehr Heizenergie eingespart.
  • Zellulose bietet auch einen guten sommerlichen Wärmeschutz. Mehr dazu lesen Sie hier.