Dämmung der obersten Geschossdecke
Effizienzverlust durch Windeintrag minimieren

Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist deutlich effektiver als viele andere Dämmungsmaßnahmen.
Warme Luft besitzt eine geringere Dichte als kalte Luft. Dies bewirkt einen Aufstieg warmer Luft in Gebäuden. Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist dadurch deutlich effektiver als viele andere Dämmungsmaßnahmen, wie bspw. die Dämmung der Kellerdecke. Eine Zellulosedämmung für die oberste Geschossdecke ist im Vergleich zu einer konventionellen Mineralfaserdämmung wesentlich effektiver.
Obwohl Zellulose und Mineralwolle beide zu den Faserdämmstoffen zählen, sind ihre Fasern unterschiedlich. Während Mineralwolle aus langen Fasern besteht, die geschichtet sind, hat Zellulose eher kurze Fasern, die sich ineinander verhaken und die typischen Flocken bilden. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf die Effektivität der Dämmstoffe, vor allem in nicht windstiller Umgebung.
Bei der losen Verarbeitung des Dämmmaterials ist die Oberfläche der Dämmung ungeschützt der darüber liegenden Raumluft ausgesetzt. Da ungedämmte Dächer in der Regel nicht winddicht sind, kann der Wind über die Dämmung in der obersten Geschossdecke streichen. In der losen Mineralwolle bilden die langen, geschichteten Fasern große Hohlräume, in die der Wind eindringen kann. Die so entstehende Luftbewegung verringert die praktische Dämmwirkung. Zelluloseflocken verhaken sich wesentlich stärker. Es entstehen eine geschlossenere Oberfläche und kleinere Poren. Beides verhindert, dass der Wind nennenswert eindringen kann.
Die Dämmung der oberen Geschossdecke mit Zellulose ist in der Praxis die effektivere Dämmung. Das allein spart schon Energie, hilft den Verbrauch zu senken und Ressourcen zu schonen. Das Material Zellulose überzeugt aber auch aus ökologischer Sicht. Es ist ein Recyclingprodukt aus Altpapier, wie bspw. Zeitungen – ökologischer geht es kaum.
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) – der Nachfolger der Energieeinsparverordnung (EnEV) – sieht die Dämmung der obersten Geschossdecke bei nicht genutzten Dachböden vor. Da Wärme nach oben steigt, ist die Dämmung dort besonders wirksam – je effektiver desto besser.
In der Praxis schneidet Zellulose als Dämmung für einen belüfteten ungedämmten Dachboden besser ab als Mineralwolle. Rein rechnerisch liegt aber der mineralische Dämmstoff vorne. So wird der Lambda-Wert von Mineralwolle mit 0,035 W/mK angegeben. Der von Zellulose ist im Vergleich mit 0,038 W/mK etwas höher, was vor allem daran liegt, dass der Lambda-Wert des ökologischen Dämmstoffs rechnerisch durch Zuschläge erhöht wird, da der Dämmwert theoretisch durch eingelagertes Wasser schwanken kann (erfahren Sie mehr über die Zuschläge in der Berechnung von Lambda-Werten auf der Seite Dämmstoffe)
Die hervorragenden energetischen Eigenschaften werden durch die Art der Verarbeitungweiter verstärkt. Die Entscheidung für eine Zellulosedämmung ist oft auch eine Entscheidung für das Einbringen der Dämmung durch Einblasen. Dabei wird die Zellulose maschinell auf die zu dämmende Fläche geblasen. Das klingt erst einmal aufwendiger als das Verlegen von Matten. Bei genauem Hinsehen bietet es aber eine Reihe von Vorteilen:
Gute Argumente für den Einsatz von Zellulosedämmung beim nachhaltigen Bauen
Konkrete Argumente für den Einsatz einer Zellulosedämmung oberhalb der letzten Geschossdecke
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